25.3.2009: Tegucigalpa

Eigentlich will man da gar nicht hin, schliesslich soll die Verbrechensrate der Stadt inzwischen Guatemala City überholt haben. Und das ist eher ein trauriger Rekord. Besonders schade dabei ist, dass die Lage der Stadt attraktiv ist, denn sie ist zwischen vielen Bergen eingebettet und erstreckt sich über etliche Hügel, was auch bei Nacht einen tollen Anblick bietet.
Erreicht hatte ich die Stadt nach einer neunstündigen Busfahrt via San Pedro Sula durch das Hochland in der Landesmitte, vorbei an Plantagen von Kokospalmen, Bananen, Kaffee (erstaunlich wenig) und Zuckerrohr (erstaunlich viel). Die Menge des Zuckerrohrs erklärt wohl, warum die Hondureños alles so tierisch süss essen - aber an sich kommt mir das ja entgegen. ;-)

Blick auf einen kleinen Ausschnitt Tegucigalpas; rechts von der Mitte liegt der Airport

Man kann die Stadt auch auf dem Luftweg erreichen und erlebt dabei einen der gefährlichsten Landeanflüge der Welt, der zwischen den Bergen hindurch über eine Steilkurve auf eine nur 1800m lange Piste - und das bei 1000m Höhe - führt. Da meine Karenzzeit nach dem Tauchen noch nicht abgelaufen war, musste ich den Bus nehmen und war eigentlich auch gar nicht so böse darum, immerhin hatte ich dort ja auch noch einen Abflug vor mir.

Die Stadt hatte ich nur aufgesucht, um meinen Cousin Rudi zu besuchen und mal zu sehen, wie es sich in Honduras so lebt und arbeitet. Aufgrund der erst in jüngster Zeit verschärften Sicherheitslage bedeutet dies allerdings, auf einem abgeriegelten, von Gewehren tragenden Männern bewachten Gelände hinter hohen Mauern auf seiner eigenen Insel zu leben und die Stadt, vor allem ab 16 Uhr, tunlichst zu meiden. Dass die Nachbarskinder zusammen auf der Strasse spielen können, ist selbstredend auch ausgeschlossen, und ansonsten bewegt man sich am besten mit einem dicken Auto durch die Gegend.
Im nahe liegenden Umland allerdings gibt es schöne Möglichkeiten zum Wandern oder zum Besuch herausgeputzter Kleinstädte wie "Valle de Los Angeles". So waren Rudis Frau Andrea und ich im "Parque Nacionál La Tigra" wandern, was sich aufgrund diverser, umgestürzter Bäume zu einem sechs-Stunden-Marsch mit Pfadfinder-Anforderungen auswuchs. Dafür wurden wir mit schönen Aussichten auf die dicht bewaldeten Berge und die besondere Fauna des Nebelwaldes um uns herum belohnt.

Steiler Aufstieg entlang eines ausgetrockneten Sturzbachs

Dieser riesige Baum versperrte uns den Weg. Beim Fotografieren stand ich übrigens in der Mitte des Baumes!

Wieder einmal Nebelwald, mit Lianen zum Tarzan Spielen

Nächste Station: Lima, Perú - in Erwartung eines krönenden Abschlusses!

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