15.4.2009: Frankfurtenango, Alemania

Die peruanischen Anden aus 4900 Metern Höhe zwischen Arequipa und Chivay
Letztes Panorama vor dem Ende dieses Blogs!

Alles hat ein Ende, nur ich finde keins

Lange habe ich damit gewartet und mir überlegt, wie denn nun das Ende dieses Reisetagebuchs aussehen könnte. Der Anfang vom Ende ist, daß ich diesen Artikel am liebsten gar nicht geschrieben hätte, denn wer wacht schon gerne aus einem wunderschönen Traum auf?

Die Realität hat mich jedoch inzwischen wieder eingeholt, und mit etwas Abstand zur Reise kann ich auch eine kleine Nachbetrachtung anstellen, wie denn so die Resozialisierung nach einem ausgedehnten Trip durch fremde Kulturen gelingt: Anfangs schien es mir leicht - schon etwa nach der Hälfte meiner Reise hatte ich dieses bestimmte Gefühl, daß es jetzt auch nicht schlimm wäre, wenn ich wieder nach Hause müsste (ich glaube, so etwas nennt man auch "Heimweh"). Und so fühlte ich bei der Rückreise auch keinerlei Furcht vor dem bösen, grauen Alltag, sondern kam glücklich und mit der Überzeugung nach Hause, daß ich mich hier wohl fühle und auch gerne das mache, was ich mache.

Und so fand ich es auch ganz heimelig, wieder auf ebenen, sauberen Straßen zu fahren, gesäumt von viel zu vielen Schildern und voller Menschen, die sich tatsächlich an so etwas wie Verkehrsregeln halten. Eine warme Dusche zu haben, an der man sich keinen Stromschlag holt. Sich mit dem Wasser aus der Leitung die Zähne putzen zu können, ohne sich damit zu verseuchen.
An einem meiner ersten Arbeitstage traf ich auf der Fahrt zum Kunden dann diesen Landsmann, der einfach eine urdeutsche Ausstrahlung hat und den ich daher um eine Fotogelegenheit bat:

Herr R. aus L. mit frisch gepflückten Maiglöckchen, saubere Gehwege, ebene Straßen, viele Schilder ‒ willkommen in Deutschland!

Sicher, am ersten Tag auf dem Frankfurter Hauptbahnhof fühlte ich mich wie ein Außerirdischer, der verwundert und leicht überfordert die hektisch umherwuselnden Menschen auf der Suche nach der verlorenen Zeit beobachtet. Mein eher kubanisches Schrittempo wirkte da im Vergleich, als wollte ich Wurzeln schlagen. Ja, und hier, beim Lebenstempo, können wir uns von der LebensART der Latinos eine große Scheibe abschneiden - oder auch nochmal bei unseren großen Literaten nachlesen (für Eilige auch: nachschauen), daß wir über dem Versuch, Zeit zu gewinnen schnell vergessen können, was es heißt, das Beste aus der gegebenen Zeit zu machen.

Im Laufe der ersten vier Wochen setzte dann eine allmähliche, mentale Rückkehr ein, der dann allerdings nochmal ein Post-Itinerem-Blues folgte. Der war sicher nicht nur einem wieder aufkommenden Fernweh geschuldet, sondern auch dem vielen Gerede über die Bankenkrise, die in Südamerika zwar Gesprächsthema, aber kein Alltagsthema war, aber in den hiesigen Alltag schon eine gehörige Portion Unsicherheit brachte. Andererseits - auch das kann man in Lateinamerika gut Lernen - ist "Sicherheit" ein sehr trügerisches Gefühl, für das man schnell einmal leichtfertige Opfer bringt.
Und aus der Sicht eines durchschnittlichen Bolivianers jammern die Deutschen ohnehin auf sehr, sehr hohem Niveau.

Dennoch: Die Grundstimmung ist vor allem positiv, ein Gemisch aus Glücksgefühl, neu gelernter Bescheidenheit und tiefer Dankbarkeit für das Privileg, solche Erfahrungen machen zu können. Und dafür, daß ich nun eine Menge schöner Orte in mir trage, an die ich ganz einfach zurückkehren kann, indem ich nur die Augen schließe.

À propos Sicherheit: Das war eine sehr angenehme Erfahrung nach meiner Rückkehr: Auf unseren Straßen auch noch lange nach Sonnenuntergang unterwegs sein zu können, ohne automatisch überfallen zu werden; draußen im Garten zu sitzen, ohne daß der von mit Stacheldraht bewehrten Mauern und Wächtern mit Schnellfeuerwaffen umgeben ist, weil andernfalls kriminelle Banden einfallen würden.
Auch manch andere Erkenntnis wird sicher nicht verblassen: Zum Beispiel, daß wir nicht die einzig wahre Kultur auf diesem Planeten sind, daß es eine Fülle von Lebensentwürfen gibt, die es alle wert sind, gelebt zu werden. Daß man immer wieder einen Schritt in unbekanntes Terrain wagen sollte, um seinen Horizont zu erweitern. Und daß Pläne dafür da sind, geändert zu werden.

In diesem Sinne: Macht's gut!



Bilanz in Zahlen und Fakten

Reise-Checkliste
  • Horizont erweitern
  • Spannende, weltoffene Menschen kennen lernen
  • Möglichst viele verschiedene Transportmittel nehmen
  • Reiten
  • Tauchen lernen
  • Bergwandern
  • Einen aktiven Vulkan besteigen
  • Lava sehen
  • Spanisch verbessern
  • In einem Kratersee baden
  • Exotische Fauna und Flora sehen
  • Lokale Kulturen und Menschen kennen lernen
  • Versuchungen widerstehen
  • Heiratsantrag machen
  • Draussen übernachten
  • Pinguine sehen
  • Neues Spiel lernen
  • Neue Witze lernen
  • Fußspur in frischem Beton hinterlassen
  • Etwas gestohlen bekommen
  • Sicher nach Hause kommen


Leuchtende Tage
Nicht weinen, daß sie vorbei;
lächeln, daß sie gewesen.
(Dao De Jing / Lao-Tse)

10.4.2009: Santiago de Chile, der Kreis schliesst sich

Eine Sache hatte ich im letzten Artikel unterschlagen: Als wir in Calama mit dem Bus aus der Wüste ankamen, stiegen wir direkt in einer Straße voller Friseurläden aus ‒ die Aufnahme von Isabelles frisch geschnittener Latina-Frisur will ich Euch natürlich nicht vorenthalten!

Friseurin und Kundin im Einheits-Look

Die Ankunft in Santiago de Chile war für uns ein erster Zivilisationsschock, der uns schon einmal auf die Rückkehr ins alte Europa vorbereiten sollte. Das begann schon mit dem Taxi vom Flughafen zum Hotel, in dem ein großer Flachbildschirm aus dem Dach herunterklappte und unsere übermüdeten Augen während der Fahrt mit hektisch geschnittenen Pop-Videos bombardierte. Und dann natürlich die Stadt selbst, eine moderne, geordnete und betriebsame Großstadt, wie sie auch irgendwo in Europa stehen könnte ‒ wäre da nicht die eindrucksvolle Andenkulisse im Hintergrund.

Ein letztes Panoramabild: Blick vom Cierro San Cristóbal über Santiago (120°)


Daraufhin mussten wir erst einmal die spätestmögliche Check-out-Zeit ausreizen und bis 11 Uhr schlafen, damit wir um 12 Uhr an der Rezeption sein konnten. Anschließend war noch ein Bummel durch die sonnige Stadt geplant, denn der Flug sollte erst am späten Abend gehen. Die Stadt präsentierte sich sehr ruhig, schließlich war es Karfreitag, und da haben zum einen fast alle Geschäfte (und auch Restaurants!) zu, und zum anderen hatten viele Santiaguinos ihre Stadt verlassen, um die Ostertage am Meer oder bei Verwandten im Umland zu verbringen. Nur in der Markthalle war ordentlich was los, hier sammelten sich die verbliebenen Stadtbewohner, aßen frischen Fisch aber auch Fleisch und wurden von umherziehenden Musikern bespaßt. Nicht ganz das, was man von Katholiken am Karfreitag erwarten würde...

Nun, der Tag ging schnell vorüber, wir genossen noch einmal die sommerliche Nachmittagssonne und waren uns schnell darüber einig, daß Santiago eigentlich eine ganz angenehme Großstadt ist. Dann wurde es auch schon Zeit, zum Hotel zurück zu gehen, wo das bestellte Taxi auf uns wartete, um uns zum Flughafen zu bringen.

Unser A340 wird startklar gemacht.

Nach aufwendigen Sicherheitskontrollen ‒ schließlich ging es jetzt ja nach Europa und nicht mehr in das vergleichsweise lockere Südamerika ‒ und zwei Stunden Langeweile im Terminal war es dann soweit: Flug LA 704 startete pünktlich mit Zwischenziel Madrid. Ein wehmütiger Blick zurück auf Santiago bei Nacht und die stockfinsteren Anden, noch ein Kinofilm und ein chilenischer Cabernet Sauvignon, dann Ohrstöpsel rein, Augenmaske auf und einschlafen.

Die Lichter von Santiago in einer 45°-Kurve

Madrid erwartete uns mit europäischer Terror-Paranoia: Alle Passagiere mussten das Flugzeug verlassen, nur um vor dem Wiedereinstieg in dasselbe Flugzeug noch einmal komplett durchleuchtet zu werden und ihr Handgepäck durchwühlen zu lassen. Man traut den Chilenen in puncto Sicherheit offenbar nicht.
Dann wieder ein paar Stunden Langeweile im Terminal, kombiniert mit dem Besuch des teuersten und gleichzeitig kundenunfreundlichsten Internet-Cafés meiner Reise: 8 €/h bzw. 3 €/20 min., keine Getränke erlaubt (warum heißt das noch "Café"?), Headsets für Skype kosten extra. Zum Glück hatte ich noch das ramponierte Headset von Gerry zur Hand.

In Frankfurt erwartete mich dann allerdings ein herzlicher Empfang in Gestalt meiner Mutter, und aller Müdigkeit zum Trotz quasselte ich munter mit allen meinen Erlebnissen auf sie ein, während wir zum frankfurter Hauptbahnhof fuhren. Dort trennten sich unsere Wege wieder, weiter ging es mit der S-Bahn zu Isabelles Eltern, um dort das Auto abzuholen und selbstverständlich vorher auch ein wenig über die Reise zu parlieren.
Ein schöner Anfang zurück in der Heimat, auch wenn die Temperaturen etwas zu wünschen übrig ließen. Bleibt abzuwarten, wie sich die kommenden Tage und Wochen anfühlen werden. Darüber werde ich in Kürze berichten.

9.4.2009: Geysire, Wüste und Salvador Dalí

Heute sollte wieder ein Rekord im Frühaufstehen aufgestellt werden: 4:30 Uhr war Aufbruchszeit, da der Jeep heute noch eine Tour von etwa 12 bis 13 Stunden und geschätzten 600 km vor sich hatte. Dies betraf zwar nur einen aus unserer Gruppe, der wieder zurück nach Uyuni wollte, aber natürlich mussten wir uns auf ihn einstellen. Dafür versprach uns Ruben, unser Fahrer, daß wir sehr früh an den heißen Quellen sein werden, wenn es dort noch schön ruhig ist. Das klang gut, schließlich hatten wir alle Bedarf nach heißem Wasser, zumal es in unserer jetzigen Unterkunft auch keine Möglichkeit zu duschen gab - was man morgens auch an der Luft in unserem Zimmer merkte.

Was dampft denn da?

Unglaublicherweise schafften wir es alle, rechtzeitig wach und im Jeep zu sein. Das war dieses mal auch nicht so schwer, immerhin schliefen wir alle fünf im gleichen Zimmer, so daß nicht welche im anderen Zimmer verschlafen konnten. Und so verließen wir die Laguna Colorada, auf die ich gerne noch einmal einen Blick im Morgenlicht geworfen hätte, bei fast völliger Dunkelheit, um schließlich auch noch deutlich vor Sonnenaufgang an den Geysiren von "Sol de Mañana" ("Morgensonne") anzukommen. Bei der Ankunft auf 4850 m war die Morgensonne selbst noch nicht da, dafür waberten gespenstische Dämpfe über einer Kraterlandschaft im Morgengrauen. Je näher wir den Dampfwolken kamen, um so lauter wurde das Zischen eines einzelnen Geysirs, das den Motor unseres Jeeps übertönte.


Aaah, Geysire!
Dieses Geschoss hier erreicht je nach Tagesform 10 bis 50 m Höhe.


Dann stand sie vor uns - die im Vorfeld häufig erwähnte Fumarole des Geysirs von Sol de Mañana, kraftvoll senkrecht emporschießend und laut zischend, so daß man den Lärm in direkter Nähe kaum aushalten konnte. Allerdings wollte ich es mir nicht nehmen lassen, einmal persönlich zu testen, wie heiß denn der Dampf ist, der an dieser Stelle aus dem schmalen, übrigens von Menschen gebohrten Loch austritt. Nun, in 1,50 m Höhe ist es jedenfalls schon wieder angenehm warm, besonders, wenn die Umgebungstemperatur am frühen Morgen noch unterhalb des Gefrierpunktes liegt!
Aber auch in der näheren Umgebung gab es noch einiges zu entdecken: Angefangen bei dem von verschiedenen Mineralien eingefärbten Ascheboden, darin etliche, teils mannsgroße Schlammlöcher, in denen es kochte und brodelte und aus denen gelegentlich auch heißer, grauer Schlamm ausgeworfen wurde. Ein etwas zu neugieriger Besucher machte einen schönen Sprung rückwärts, als im der heiße Schlick entgegenflog!
Ruben erklärte uns bedeutungsvoll, daß wir uns direkt auf einem aktiven Vulkan bewegen würden und daß in der näheren Umgebung an etlichen Stellen glühende Lava beobachtet werden könnte. Dann mahnte er uns zur Weiterfahrt nach Aguas Calientes ("heiße Wasser"), wo wir am Rande einer Lagune im heißen Wasser baden könnten und dort auch unser Frühstück zu uns nehmen würden.

Willkommen auf einem aktiven Vulkan!
Diesen brodelnden Schlammassen sollte man nicht allzu nahe kommen.
Spannende Bilder bei Tageslicht gibt es bei flickr oder Wikimedia.

Gesagt, getan, weiter ging es auf Staub- und Steinpisten, mit dem Licht der aufgehenden Sonne zu unserer Linken. Hier verpasste ich auch eine Fotogelegenheit, die ich wohl nie vergessen werde; nicht, weil ich mich über die verpasste Gelegenheit ärgere (ich wollte auch nicht zum x-ten Mal den Jeep stoppen lassen), sondern weil ich mir stattdessen das Bild eingeprägt habe: Auf einer schnurgeraden Piste leicht abwärts rollend, blicken wir auf farbige Berge (ein wenig wie im unteren Bild), zu deren Fuß eine Lagune liegt. Dabei werfen selbst die kleinsten Steine lange Schatten durch die noch sehr tief stehende Sonne, und die Piste selbst ist durch die Schatten der kleinen Erdwälle an den Seiten noch komplett dunkel, so daß der Blick des Betrachters in den vollen Genuß der schon beleuchteten Berge und der Lagune kommt.
Auch wenn die Straße zu den heißen Quellen leicht abfiel, so waren wir bestimmt noch auf 4800 Metern Höhe, und da sich Isabelle "etwas eingefangen" hatte, hatte ihr Körper schwer damit zu kämpfen - immerhin ist der Partialdruck des Sauerstoffs in dieser Höhe nur noch bei 40% dessen in Meereshöhe. Und so beschränkte ich mich statt zu baden darauf, meine schwächelnde Patientin mit Coca-Tee, Coca-Cookies und Zuspruch zu versorgen.

Die "Salvador Dalí"-Wüste. Die Bezeichnung liegt nicht so fern, oder? Vergrößern!

Nach dem Frühstück war die Lage ein wenig besser, so daß wir wieder beide die bizarre Schönheit der vorbeirauschenden Landschaft einigermaßen genießen konnten, so z.B. der "Salvador-Dalí-Wüste", einer Steinwüste, die von vielfarbigen Bergen gesäumt ist. Es hätte mich wenig verwundert, wenn jetzt noch ein paar langbeinige Elefanten durchs Bild marschiert wären...
Wieder lag in etwa eine Stunde Fahrt vor uns, bei der es inzwischen wieder bergauf ging, zum Höhenrekord meiner Reise: 5020 Meter. Dort liegen direkt nebeneinander die Laguna Blanca sowie die weitaus interessantere (und bekanntere) Laguna Verde, die Ihren Namen aufgrund der Färbung durch den hohen Magnesiumgehalt bekommen hat. Nach Angaben unseres Fahrers bedarf es allerdings des Windes, um durch Verwirbelung im Wasser die grüne Farbe richtig sichtbar zu machen. Andere Quellen behaupten, daß die Färbung vom Stand der Sonne abhänge. Wie dem auch sei, die Bedingungen waren nur für ein leichtes Smaragdgrün vorhanden, nicht ganz so, wie ich es vorher auf manchen Fotos gesehen hatte. Aber was ist in Zeiten von Photoshop schon noch echt? Jedenfalls ist mir auch dank Photoshop eine schöne Panoramaaufnahme gelungen, die die 3,7 x 2,3 km große Lagune in ihrer vollen Ausdehnung zeigt.

Die Laguna Verde (grüne Lagune) auf 5020 Metern. Ein Hauch von Smaragdgrün ist im Wasser schon zu erkennen. Unbedingt durch Anklicken vergrößern!

Auf dem Vulkankegel, der hinter der Lagune auf etwa 6000m ansteigt, befindet sich übrigens noch ein Kratersee, der ebenfalls grün gefärbt ist und daher einige unverwüstliche Bergwanderer anzieht. Mich vielleicht auch beim nächsten Mal... ;-)
Es blieb uns eine halbe Stunde, um über diese traumhafte Landschaft zu meditieren, dann war wieder Weiterfahren angesagt. Nun nahte leider das Ende unserer Tour, es ging noch ein wenig gen Südwesten, bis wir an einen Grenzposten kamen, an dem wir von unserem Jeep auf einen Kleinbus umsteigen sollten, der uns nach San Pedro de Atacama in Chile bringen würde.
Wir sammelten noch ein stattliches Trinkgeld für unsere zwei lieben Begleiter, verabschiedeten uns von ihnen mit einer Umarmung, holten uns noch unseren Ausreisestempel in einem kleinen Verhau und bestiegen den Kleinbus in die Atacama-Wüste.
Es ging schnell bergab, und mit der abnehmenden Höhe nahm auch Isabelles Verfassung wieder sichtlich zu. Nach wiederum einer guten Stunde Fahrt, auf der wir wehmütig zurück aber auch interessiert nach unten ins wüste Tal schauten, erreichten wir den Rand von San Pedro de Atacama, offiziell einer Oase in der trockensten Wüste der Welt. Der paranoide chilenische Zoll sorgte noch für einige Wartezeit, da hier aufwendig jedes Gepäckstück nach Agrarprodukten durchsucht wurde - nicht nur stichprobenartig. Dann durften wir weiter ins Innere der schnuckeligen Stadt in der Wüste. Hier wirkte es gleich wieder recht aufgeräumt und freundlich, viele Hippies waren anzutreffen, entsprechende Shops und Cafés waren im Ortskern zu finden, und so ließen wir uns auch zum Mittagessen in einem feinen Lokal nieder, bevor es anschließend mit einem Linienbus durch die Wüste nach Calama weitergehen sollte, von wo aus uns noch an diesem Abend ein Flugzeug nach Santiago de Chile bringen sollte.

Blick über die trockenste Wüste der Welt, die Atacama-Wüste in Chile, zu den schneebedeckten Bergen - u.a. dem Ollagüe, den wir gestern erst von der anderen Seite betrachtet hatten.

Der bequeme, nur leider nicht klimatisierte Bus brachte uns sicher in - ratet mal! - etwa anderthalb Stunden nach Calama, wo wir praktischerweise in einer Straße voller Friseurläden abgesetzt wurden. Dieses Zeichen nutzten wir beide, um uns äußerlich schon mal wieder in die Zivilisation einzugliedern. Unsere beiden Schnitte (Waschen, Schneiden, Fönen) kosteten zusammen etwa sieben Euro (!) und wurden von einem jungen Ehepaar bolivianischer Herkunft durchgeführt, die sich natürlich sehr für unsere Eindrücke von der soeben beendeten Tour interessierten.
Mit dem Taxi ging es dann zum Flughafen von Calama, wo ich einen günstigen Flug für den späten Abend ergattern konnte. Beim Warten auf den Abflug schlief ich beinahe ein, es lagen ja auch schon 19 wache und ausgefüllte Stunden hinter mir! Es folgte ein schöner Nachtflug in Küstennähe mit Zwischenstop in Antofagasta, und der Kreis meiner Reise schloß sich dann wieder im "Hotel Paris" in Santiago. Morgen wollte ich Isabelle noch etwas von der Stadt zeigen, aber erst einmal war ein guter und fester Schlaf angesagt!

8.4.2009: Sur Lípez

5:30 Uhr Ortszeit, das Frühstück ist vorbereitet. Wieder einmal gibt es einen schönen Sonnenaufgang zu erleben, wieder einmal haben wir ein großes und holpriges Stück Strecke vor uns, wieder erwarten uns Eindrücke in den kommenden 16 Stunden, die genug für eine Woche wären.

Ein Meer aus versteinerten Korallen blieb hier stehen, als vor Tausenden Jahren das Wasser abfloss.

Wir verlassen unser Salzhotel, in dem wir einen guten Schlaf verbracht hatten und fahren weiter gen Süden in die Provinz "Sur Lípez". Auch in dieser Gegend gab es dereinst Salzwasser, das bei der Hebung der Anden - im Gegensatz zum Salzsee von Uyuni - abfloss und zwar versalzene Erde, aber keine deckende Salzfläche hinterließ. Außerdem blieben Abertausende versteinerter Korallen zurück, die in mir als frisch gebackenem Taucher seltsam morbide Empfindungen auslösen.

Bolivien. Endlose Weiten.

Gute anderthalb Stunden waren wir auf der salzigen Staubfläche unterwegs, bis wir an einen Ort nahe der chilenischen Grenze kamen, von dem aus wir den bereits in Chile gelegenen, aktiven Vulkan Ollagüe beobachten wollten. Der hüllte sich allerdings weitestgehend in Wolken, nur für einige Sekunden war mal die senkrecht emporschießende Fumarole zu erkennen, die der Vulkan beständig ausbläst. Dafür war unser Beobachtungsposten aber nicht minder interessant, denn wir standen auf versteinerten Wellen von einst flüssiger, dann wohl schnell erkalteter Lava - so, also ob zu den versteinerten Korallen hier nun das versteinerte Meer zu finden sei.

Das ist die perfekte Welle!

An einigen, wenigen Stellen zwischen den versteinerten Wellen wächst ein Moos namens "Yareta", das wir bereits in Peru in großer Höhe gesehen hatten. Es wächst tatsächlich erst in Höhen oberhalb von 4000 m, etwa 1 cm pro Jahr. Sein Erscheinungsbild gleich oft einem riesigen Gehirn, weshalb man sich in dieser Umgebung wie in einem Bühnenbild früher Star Trek-Filme fühlen kann. Das vertrocknete Innere nehmen die Einheimischen gerne als Zunder beim Feuermachen.

"Braiiiiins..."

Weiter ging es auf staubigen und steinigen Wüstenpisten, bis nach einer kleinen Anhöhe plötzlich ein Bergpanorama auftauchte, das wegen seiner vielen Farben begeistert. Speziell ein Berg fällt hier ins Auge, er wird "Berg der sieben Farben" genannt, wobei "sieben" reichlich untertrieben ist. Gut, es lassen sich leicht sieben grundverschiedene Farben dort erkennen, besonders außergewöhnlich dabei grün und blau, aber in dem von Ockertönen dominierten Marmorkuchen sind sicherlich hunderte Farbtöne vertreten!
Gerne hätten ich hier noch das eine oder andere Stündchen verbracht und einfach nur über die Schönheit dieser wüsten Landschaft meditiert, aber neben dem straffen Zeitplan sorgte vor allem der scharfe und kalte Wind dafür, dass sich alle fünf Tourmitglieder schon bald wieder im warmen Jeep einfanden.
Netterweise sollten uns noch einige solche Berge entlang der Route begegnen, aber dieser hier ist schon etwas ganz Besonderes!

"La montaña de siete colores", der Berg der sieben Farben

Vorwärts ging es also, und schon wieder wartete ein Leckerbissen für die Augen auf uns, so daß ich bald schon nicht mehr sagen kann, was der schönste Teil des Tages war. Es sollte noch mehr werden... Aber zunächst eben der "steinerne Baum", ein Felsblock, der im Laufe der Jahrtausende von Wind und Wetter so abgeschliffen wurde, daß er wirklich an einen, wenn auch etwas fremdartigen, Baum erinnert. Rund um den "Baum" waren noch weitere, spannend erodierte Felsformationen, doch wer die sehen will, muss dann schon einen meiner geplanten Vorträge besuchen! :-)


"Árbol de Piedra", der Baum aus Stein


Nach wieder über einer Stunde Fahrt über Stock (nicht so viel) und Stein (sehr viele und große), die wirklich nur noch mit einem Allradantrieb zu bewältigen war, tauchte dann plötzlich Wasser vor uns auf. Wir waren an der Laguna Hedionda angekommen! Die etwa 2,5 mal 2,5 km² große, auf 4532 m gelegene Lagune ist vor allem durch schwefelhaltige Verbindungen geprägt, beherbergt aber etliche Organismen, die offensichtlich den Flamingos gut schmecken. Und so gab es Flamingos aus ziemlich kurzer Entfernung zu sehen, die durch das Wasser staksten und mit ihren krummen Schnäbeln nach kleinem Getier fischten. Praktischerweise hatten wir jetzt genug Zeit, die Lagune und ihre Gäste in Ruhe zu beobachten, während unser Mittagessen auf dem nahegelegenen Parkplatz zubereitet wurde.

Kein eleganter Flieger, aber schön anzusehen: Flamingo in der Laguna Hedionda

Mit etwas Abstand von dem zeitweise üblen Schwefelgeruch ließ es sich dann schon besser essen. Während unseres Mahls konnten wir einen Wüstenfuchs (Verzeihung: Andenschakal) beobachten, der in der Nähe herumlungerte und auf Essensreste der Reisegruppen spekulierte.
Der restliche Teil der Strecke sollte nun von Lagunen geprägt sein, z.B. einer kleinen, an ihren Ufern grün bewachsenen Lagune, an der wir einige Vicuñas zu Gesicht bekamen.

Junge Vicuñas; Es ist übrigens das Wappentier Perus.

Vicuñas sind die wilden Vorfahren der Alpacas, die in den Siebzigern nahe an der Auslöschung standen, da ihr Fell extrem begehrt ist. Es soll die feinste Wolle der Welt sein, feiner noch als Angora oder Alpaca, weshalb ein Kilo dieser Wolle derzeit einen Marktwert von 400 US-Dollar hat. Kein Wunder, daß die armen Viecher gnadenlos bejagt wurden. Dann wurden Tierschützer und später auch die Landespolitik auf das Problem aufmerksam und bildeten Nationalparks, in denen die Bestände sich nun langsam erholen können.

Die Laguna Honda. In der Vergrößerung (anklicken!) sieht man einen kleinen, schwarzen Punkt rechts auf der Straße - ein Jeep.

Vorbei an der Laguna Honda fuhren wir zu unserer Tagesetappe, der Laguna Colorada ("farbige Lagune"). Ihr Name kommt natürlich nicht von ungefähr - eine rote Algenart, die von den reichlich vorhandenen Mineralien im Wasser lebt, Gras, weiße Borax-Verbindungen, die wie Eisschollen aussehen, scharenweise Flamingos und nicht zuletzt auch bläulich schimmerndes Wasser machen diesen flachen See auf 4278 Metern über Meereshöhe zu einem besonderen Farbgenuss!

150°-Panorama der Laguna Colorada im Abendlicht (anklicken!). Farbigere Aufnahmen gibt es hier oder hier.

Bei der Anfahrt über eine Abschüssige Piste wurden wir schon von dem rötlichen Anblick des Sees empfangen. Dennoch brauchten wir zunächst einmal eine kleine Stärkung und vor allem einen heißen Coca-Tee im Bauch, denn nach wie vor blies draußen ein kalter Wind. Dann ging es noch einmal hinaus ins rauhe Klima, um ein wenig am Ufer des Sees entlang zu wandern und die Sicht in die einsame Ferne zu genießen. Zu Sonnenuntergang waren wir dann schon wieder an unseren einfachen Hütten, da die Kälte schnell hereinbricht, wenn die Sonne weg ist. So sahen wir zu, daß wir in unserem Fünfbettzimmer (hier gab es auch nichts anderes) schnell in unsere Kojen kamen, um noch ein wenig Schlaf vor dem nächsten Morgengrauen zu tanken. Vor dem Morgengrauen stand noch das Nacht-Grauen, das aus dem Gang zur Toilette bestand. Weiteres führe ich hier lieber gar nicht erst aus, allerdings konnte das auch nicht die traumhaften Eindrücke dieses Tages trüben!

Flight Level 140, ohne zusätzlichen Sauerstoff!

7.4.2009: Noch mehr Salar de Uyuni

Heute war wieder sehr früh Aufstehen angesagt, denn wir wollten zum Sonnenaufgang am Krater des Volcán Tunupa sein.
Geplant war: Frühstück um 5:00 Uhr, dann Aufbruch mit dem Jeep bis zum Beginn des Wanderweges nach oben um 5:30 Uhr. Wie das so ist, wenn man mit einer Gruppe unterwegs ist, haben wir es dann nicht ganz so früh geschafft. Was vielleicht gar nicht verkehrt war, denn als wir nach sechs Uhr aufbrachen, war es immer noch relativ dunkel, so dass wir auf dem holprigen Weg nach oben leicht hätten fallen können.
So erlebten wir dann den Sonnenaufgang auf dem Weg nach oben, wobei wir uns zwischendurch immer wieder umdrehten, um das sich minütlich verändernde Farbspiel auf der schier endlosen, weißen Fläche zu bewundern. Was nebenbei auch der bei über 4000m recht knappen Puste zugute kam.

Salar de Uyuni, bei Sonnenaufgang vom Vulkan Tunupa aus betrachtet.
Im Licht Mitte links die kleine Isla Incahuasi, die Berge dahinter sind etwa 80 km entfernt.


Bis zu einem Steinhaufen sollten wir gehen, hatte unser Fahrer Ruben gesagt. Im Touristen-Tempo dauerte es dann auch etwa anderthalb Stunden, bis wir diesen Steinhaufen erreichten, von dem aus sich ein eindrucksvoller Blick auf den farbenfrohen Kraterrand des Vulkans bot. Noch war die Luft sehr kalt und der Schnee auf den Spitzen des Kraters passte gut ins Bild, aber die inzwischen herausgekommene Sonne begann uns bereits zu wärmen.
Ein paar von unserer Gruppe waren voller Eifer den Krater zu erreichen und marschierten weiter aufwärts. Ein Stück weiter weg vom Steinhaufen ging ich auch, allerdings zog ich es dann vor, die traumhafte Aussicht lieber in Ruhe von dort aus zu genießen. Die Eifrigen bemerkten übrigens nach einer weiteren Stunde Wegs, daß der Krater - wie so oft in den Bergen, wenn Vergleichsgrößen fehlen - noch wesentlich weiter entfernt war, als es vom Steinhaufen aus schien.

Blick auf den eindrucksvollen Kraterrand des Tunupa aus etwa 4500m

Der weitere Plan sah vor, daß wir uns unten im Hostel zum Mittagessen treffen und danach etwa ins Zentrum des Salar zur Isla Incahuasi (auch Isla Pescado genannt) und von dort weiter nach Süden fahren. Ohne Jeep war es ein deutlich längerer Weg nach unten, also brachen wir gegen halb Zehn auf und stiegen zwischen Steinmauern, Lamas, Kakteen und Feldern von rotem Quinoa ab.
Nach dem (leckeren!) Mittagessen sausten wir im Tiefflug auf direktem Wege zur Isla Incahuasi, die tatsächlich wie eine Insel inmitten eines Meers aus reinem Salz liegt. Neben massenweise Tagesausflüglern fanden sich dort vor allem riesige Kakteen, teils bis zu zwölf Meter hoch und geschätzte 1200 Jahre alt. Außerdem gab es von der Spitze der Insel einen traumhaften Ausblick rund um den Salzsee mit einer Sichtweite von etwa 80 Kilometern!

360°-Panorama rund um die Isla Incahuasi


Die Kakteen erreichen hier Höhen zwischen acht und zwölf Metern

Nach etwa anderthalb Stunden Verweildauer stiegen wir wieder in unseren Jeep und fuhren gen Südwesten, wo wir am Rand des Salar noch ein letztes Mal auf der Salzfläche pausierten. Dort ist die Salzdecke nur noch wenige Zentimeter dick und wird durch den darunter liegenden, schlammigen Boden in unregelmäßigen Abständen immer wieder aufgebrochen, was den Eindruck einer Mondlandschaft noch verstärkt. Aus den herausgebrochenen "Salzbrettern" lassen sich übrigens nette, kleine Kunstwerke basteln. Das inspirierte uns dazu, ein Salz-Kartenhaus zu bauen und für die Nachwelt - wenigstens bis zur nächsten Regenzeit - stehen zu lassen.

Am Rand der Salzfläche


Ein Kartenhaus aus Salz!

Unsere beiden Begleiter Ruben und Nena vergnügten sich ebenfalls wie die Kinder mit dem Konstruieren bizarrer Objekte, aber bei der Fertigstellung des Kartenhauses drängte Ruben auf die Weiterfahrt, da wir noch einiges an Strecke zu bewältigen hatten, bevor wir unsere Schlafstatt erreichen sollten. Zudem standen noch zwei Grotten auf dem Plan, darunter die so genannte "Galaxy Cave". Diese Höhle wurde erst 2001 entdeckt, nachdem eine große Dürre viele Menschen aus dieser Gegend vertrieben hatte und zwei Männer versuchten, in einer der Höhlen Mumien zu finden, um den Tourismus in dieser Gegend anzulocken. Dabei stießen sie zwar auf keine Mumien, dafür aber auf eine kleine Höhle, in der Korallen und Algen nach dem Abfließen des Wassers vor Tausenden Jahren versteinert zurück blieben. Auch hier boten sich wiederum Anblicke wie aus einer anderen Welt. So etwas hatte noch keiner aus unserer Gruppe gesehen! Um die Höhle herum standen etliche angeblich versteinerte Kakteen, die mich eigentlich mehr an die Röhrenschwämme erinnerten, die ich erst vor kurzem unter Wasser gesehen hatte.

Blick an die Decke der "Galaxy Cave"

Inwzischen war es Abend geworden und Zeit, unser Hotel für diese Nacht aufzusuchen. Es sollte diesmal tatsächlich die Qualitäten eines Hotels haben - wenigstens architektonisch, denn in Bolivien scheinen Hotelangestellte ihre Kasse aufzubessern, indem Handtücher und Toilettenpapier und warme Duschen separat verkauft werden. Dafür war es geräumig, hell und nett eingerichtet und überdies nahezu komplett aus Salz, einschließlich der Tische, Stühle, Böden und Betten! OK, die Matzratzen waren noch aus Stoff... :-)


...und ein Hotel aus Salz!

Es erwartete uns noch einer der schönsten Sonnenuntergänge meiner Reise, den alle andächtig schweigend bewunderten. Nach einer weiteren, leckeren Mahlzeit, die unsere Köchin Nena zubereitet hatte (wer kann schon von sich behaupten, daß Nena für ihn gekocht hat?), kamen noch vier Kinder aus dem nahen Dorf vorbei, um uns für Leckerli und Kleingeld ein paar Lieder und Tänze (naja, Bewegungen) darzubieten. Der Generator lieferte noch für eine gute Stunde Strom, so konnten die Akkus für den nächsten Tag wieder aufgeladen werden. Am Ende eines perfekten Tages sanken wir schnell und glücklich in den Schlaf.


6.4.2009: Salar de Uyuni

120°-Panorama am Salzsee von Uyuni; in der Ferne geht ein Gewitter über den 6000'ern nieder.

Weiter geht's, wir lassen La Paz hinter uns mit einem Nachtbus mit spärlich komfortablen Sitzen, die wenigstens um einiges mehr geneigt werden können, als im Flugzeug üblich. Irgendeiner kommt nach Anbruch der Dunkelheit, als die meisten schon anfangen zu schlummern, auf die beknackte Idee, einen der Busfahrer darum zu bitten, den Fernseher / DVD-Player anzuschalten. Das Ergebnis der Bemühungen des Beifahrers ist ein lautes, nervendes Quietschen in den Lautsprechern im ganzen Bus, das direkt mit der Drehzahl des Motors zusammenhängt - da hat wohl einer vergessen, eine Drosselspule einzubauen...
Nach zehn Minuten erfolgloser Fummelei am immer noch dunklen Fernseher fällt dem Beifahrer die perfekte Lösung des Dilemmas ein: Er schaltet einfach alle Lichter im Bus aus, sollen die Leute doch mal schlafen statt fern zu sehen. Alle Lichter schloss übrigens das Licht auf der Bordtoilette mit ein, so durften die Fahrgäste während der Nacht dann im Stockfinsteren ihre Notdurft erledigen. Was auch sein Gutes hatte, denn schließlich war da noch das Fenster in der Toilette, ohne Milchglas mit perfektem Blick von der Straße direkt auf den Allerwertesten des Toilettenbenutzers. ;-)
Der Rest der Fahrt war dann nicht ganz so amüsant: Sie dauerte knapp 11 Stunden, wovon die erste Hälfte der Distanz in gut drei Stunden erledigt war. Bereits diese Zeitangabe ließ Rückschlüsse auf den Zustand des weiteren Straßenverlaufs zu. Wahrscheinlich war es gut, daß in dunkler Nacht die Straße nicht erkennbar war, vielleicht wäre sie es bei Tag ja auch nicht gewesen. Jedenfalls wurden wir alle tierisch durchgeschüttelt, und streckenweise schwankte der Bus so stark nach links und rechts, daß es nicht unwahrscheinlich schien, daß er sich gleich ganz auf die Seite legen würde.
Viertel vor 6 Uhr morgens erreichten wir dann endlich Uyuni und konnten aus dieser Knochenmühle aussteigen. Gleich darauf belagerten uns auch schon die ersten Angestellten diverser Reiseagenturen, die Fahrten rund um den Salzsee anboten.

An der Oberfläche formt sich das Salz zu großen Sechsecken

Wie es das Schicksal mal wieder so wollte, lernten wir bereits im Bus ein Pärchen kennen, die die gleiche Route vorhatten und dafür auch gerne eine Tour von vier Tagen machen wollten. Zwei bis drei Tage sind das Standardprogramm in Uyuni, aber nach einigem Suchen fanden wir eine Agentur ("Tours Lipez"), die auf diese Anforderungen gut vorbereitet war. Mit Ed aus England stieß noch ein fünfter Reisender zu uns, der ebenfalls noch auf der Suche nach Leuten für eine Vier-Tage-Tour war. Und so machten wir die Planung und den Preis für unsere Tour mit einem neuen Jeep (Toyota RAV4), Fahrer/Guide und Köchin klar. Die beiden, Ruben und "Nena", sollten sich als eine gute Wahl erweisen, auch wenn es für mich bedeutete, Rubens Ausführungen auf Spanisch der Gruppe nach Englisch und Deutsch zu übersetzen. Aber so kam ich wenigstens zur gewünschten Praxis meiner Sprachkenntnisse.
Los ging die Fahrt um 10 Uhr (nach Südamerikanischer Lesart pünktlich um 10:40), zunächst zu einem Friedhof von Dampflokomotiven, die in Uyuni zurück gelassen wurden, als die Minenarbeit in der Gegend an Bedeutung verlor. Heute arbeiten die meisten Menschen hier rund um den Tourismus, und mittlerweile kämpfen 80 Tourveranstalter um die Gunst der Reisenden.
Nach einem kurzen Merchandising-Stop in einer Minenarbeiter-Siedlung erreichten wir dann schlagartig den Ostrand der größten Salzwüste der Welt! Über diese Salzfläche, die etwa 20 mal größer als der Bodensee ist, kann man stundenlang mit dem Auto gleiten und könnte dabei meinen, man flöge über die Oberfläche eines fremden Planeten.
Zwischendurch machten wir einen Stop zum Mitagessen in der Nähe des sogenannten Salzhotels, einem Gebäude, das mit Salzblöcken anstelle von Ziegelsteinen erbaut wurde. Es ist nicht offiziell in Betrieb, da ohne Genehmigung in einem Naturpark erbaut, dennoch wird innen Ausschank betrieben und Geld für Fotos der Innenräume verlangt, was man als ökologisch korrekter Reisender allerdings boykottieren sollte.

Der Vulkan Tunupa, ein heiliger Berg der Aymara. An der rechten Flanke fällt ein rotes Quinoa-Feld ins Auge, die Halbinsel ist also bewirtschaftet.

Weiter ging die Fahrt über Millionen aneinanderhängender Sechsecke aus Salz in Richtung des Nordrandes, wo wir am Fuß des Vulkans Tunupa in einem einfachen Hostel aus Salz (mit Baugenehmigung!) übernachten sollten. Hier zeigte sich bereits die Abgeschiedenheit dieser Gegend, die uns in den kommenden vier Tagen noch beschert sein sollte: Internet? Mobilfunk? Telefon? Alles Fehlanzeige. Mit etwas Glück ist man vielleicht an einem Ort mit Kurzwellenfunk, aber das ist auch schon das Ende der Fahnenstange.


Die Einfahrt zu der Ortschaft Tahua am Fuße des Vulkans

Nach einer vorzüglichen Hausmannskost, die von unserer Köchin zubereitet wurde, hatten wir noch einige Zeit bis zum Sonnenuntergang, um die nähere Umgebung zu erkunden und die wundervollen Farben des Abendrots über der Salzfläche zu genießen. Das alles noch garniert mit einem weißen Flamingo, der in dem Wasser am Rand der Salzfläche nach Fressen suchte, war schon reif für eine kitschige Postkarte. ;-)

Abendstimmung am Rand der Salzfläche; hier gibt es noch etwas Wasser, sehr zur Freude des Fotografen!

Der Moond ist aufgegaaaangen...

Am nächsten Morgen sollte es wieder früh 'rausgehen, was eine gute Gelegenheit war, den Strom, der von einem Generator von 19-21 Uhr geliefert wurde, zum Laden des Kamera-Akkus an der einzigen, öffentlichen Steckdose des Hauses zu nutzen. Also: Ab in die Falle auf eine durchgelegene Matratze, morgen bei Sonnenaufgang geht es auf den Vulkan hinauf!

5.4.2009: Come to Mañana Country

Lange habe ich darauf gewartet, diesen Titel noch anbringen zu können, aber die "Mañana-Mentalität" hat erst sehr spät richtig zugeschlagen:
Da es uns beiden in Puno nicht besonders gefiel und außerdem als besonderes Highlight bei langsam knapper Restzeit noch der größte Salzsee der Welt auf dem Plan stand, war nach einem Tag schon wieder Aufbruch angesagt.

Abschied vom Titicacasee; Boote im Abendlicht

Gesagt, getan: Ein Besuch am Busbahnhof brachte ein Busticket nach La Paz in Bolivien als Zwischenstation nach Uyuni ein. Der Bus sollte laut Auskunft am Schalter "in jedem Fall pünktlich" um 14:30 Uhr abfahren. Es war etwa 10:45, also blieb noch etwas Zeit, um den See zu genießen. So fuhren wir zum Hafen und suchten uns ein Boot, daß uns auf eine Rundfahrt mitnehmen sollte. Ein Bootsmann bot seine Dienste an, es sollte für zwei Stunden zu den schwimmenden Inseln der Uros gehen. Die Uros sind ein Urvolk, das schon vor den Inka auf selbst gebaute Inseln aus Schilfrohr flüchtete und sich diese Lebensart bis heute bewahrt hatte (s. auch meinen vorigen Artikel). Das klang hoch interessant, und die angegebene Zeit der Rückkehr ließ auch noch genug Spielraum, um das Gepäck vom Hotel abzuholen und anschließend zum Busbahnhof zu fahren.

Wäre da nicht die Unschärfe in den südamerikanischen Zeitangaben...

Jedenfalls stand es noch auf dem Plan, eine weitere Insel zu besuchen, doch als wir diese erreichten, waren es nur noch 15 Minuten bis zur geplanten Ankunftszeit im Hafen. Das konnte nicht gut gehen. Und da dann erst einmal alle Touris brav dort ein Mittagessen kaufen sollten und auch der Bootsmann seine Provision in Form einer Forelle verspeisen wollte, wurde es später und später, und wir sahen unsere Felle davonschwimmen bzw. unseren Bus davon fahren.
Ein wenig sanfter Druck auf den Käpt'n sorgte dann wenigstens dafür, daß wir gegen 14 Uhr aufbrachen und mit erhöhter Geschwindigkeit auf den Hafen zusteuerten. Von Bord gingen wir dann um 14:17 Uhr, in der Gewissheit, daß der Bus keinesfalls mehr erreichbar war.

Wäre da nicht die Unschärfe in der südamerikanischen Pünktlichkeit...

Wir wollten wenigstens den nächsten Bus bekommen und rannten daher in Richtung Taxistand, was nach bereits 20m auf 3600m Höhe zu Herzrasen und Hecheln führte... Ein Taxi bekamen wir allerdings, und der Fahrer gab auch sein Bestes, uns mit maximaler Geschwindigkeit durch die Straßen Punos zu katapultieren. Etwa 14:45 Uhr kamen wir am Busbahnhof an, und - siehe da: Der Bus hatte noch auf uns gewartet! Wenigstens einmal war ich über den lockeren Umgang mit der Zeit auf diesem Kontinent richtig happy. So ging es also los, am Südrand des Titicacasees entlang, zur Grenze von Bolivien, wo wir dann in einen anderen Bus umsteigen sollten.

Kurz nach dem Grenzübertritt zu Bolivien bei Copacabana

Der Bus von Puno nach Copacabana in Bolivien war auch wie versprochen ausgestattet - allerdings hatte die Frau am Ticketschalter wohlweislich nichts über den bolivianischen Bus von Copacabana nach La Paz berichtet... er stellte sich als ziemlicher "Chicken Bus" heraus, und die "höchstens 15 Minuten Umsteigezeit" wuchsen sich auch zu einer Stunde aus, bis endlich genug Leute zugestiegen waren, damit sich die Fahrt auch richtig lohnte. Natürlich wurden auch noch unterwegs diverse Leute aufgelesen und abgesetzt.

Auch die Route war recht spannend und ebenfalls nicht so direkt, wie vollmundig angekündigt. Sie führte an einer Stelle am See vorbei, wo man mit Booten übersetzen musste, während der Bus mit einem großen Floß getrennt verschifft wurde. Das war zwar sehr nett, weil bei der inzwischen angebrochenen Nacht das Kreuz des Südens und die Milchstraße hervorragend zu sehen waren, in die ursprüngliche Zeitplanung passte das aber kein Bißchen.

Zu guter Letzt erreichten wir dann La Paz gegen 23:30 Uhr, etwa 4 Stunden nach der angekündigten Ankunftszeit, fanden zum Glück alsbald eine angenehme Bleibe, denn an eine Weiterfahrt nach Oruro (Richtung Uyuni) war jetzt nicht mehr zu denken.

La Paz

Die einzigen Verbindungen nach Uyuni am Salzsee sind wahlweise per Zug ab Oruro oder mit dem Nachtbus ab La Paz. Ersteres soll zwar wesentlich komfortabler sein, dafür hat man aber das Risiko, im ersten Anlauf kein Ticket vor Ort zu bekommen und dann noch einen Tag in Oruro fest zu hängen. Also war der Entschluss schnell gefasst: Es geht mit dem Nachtbus (planmäßig 13 Stunden lang) nach Uyuni.
Die Agentur, die den komfortabelsten Nachtbus mit Kojen betreibt, hatte leider keinen Schalter am Busbahnhof, und das Stadtbüro war am Sonntag geschlossen. Also mussten wir uns mit der nächstbesten Option begnügen und mit "Buses Omar" fahren. Start war um 19 Uhr, also blieb noch fast der ganze Tag, um La Paz ein wenig zu erkunden.
Dabei blieben jedoch nicht viele positive Erinnerungen hängen. Dabei ist die Lage der Stadt schon spannend: an und auf die umgebenden Hügel gebaut, weiträumig umgeben von schneebedeckten Sechstausendern. Vor ein paar Jahrzehnten muß die Stadt auch schillernd gewesen sein, vielleicht sogar ein wenig wie Havanna auf Kuba. Von diesem Glanz ist heute allerdings wenig übrig geblieben, und unser erster Eindruck war von Müllhaufen auf den Straßen, in denen Hunde und Menschen wühlten, geprägt. Kein guter Start.

Es soll ja Leute geben, denen diese Stadt gefällt...


...wäre es häufiger so wie hier, könnte ich sie vielleicht noch verstehen.

Viele Chancen bekam die Stadt dann auch nicht mehr von uns. Nach Mittagessen und Einkaufen für die Fahrt war noch etwas Bloggen im Hotel angesagt, dann ging es auch schon zum Bus.
Und diese Busfahrt sollte die bislang schlimmste meines Lebens werden: Ohne Ende Buckelpisten, Schwanken des Busses nach links und rechts, daß man befürchten musste, er würde umkippen (was tatsächlich öfters mal entlang dieser Strecke passieren soll), relativ enge Bestuhlung - eine echte Knochenmühle, also. Aber ein ganz großes Naturwunder wartete auf mich, also hieß es: Zähne zusammenbeißen und durch!

4.4.2009: Lago Titicaca

Uiuiui, jetzt bin ich ganz schön ins Hintertreffen geraten, denn seit der Abfahrt von La Paz nach Uyuni war ich in einer kommunikationsfreien Zone - bestenfalls Kurzwellenfunk war möglich. Aber jetzt schön der Reihe nach:

Von Chivay aus nahmen wir eine Direktverbindung mit einem nicht ganz bequemen Minibus (das Unternehmen hat natürlich einen grossen, bequemen Reisebus auf den Plakaten) nach Puno am Titicacasee.

Die Strecke führte zu 2/3 über die Strasse nach Arequipa, also nochmals über 4900m. Eine Stunde vor Arequipa kam dann eine Kreuzung, an der es Richtung Juliaca und Puno weiter ging. Unterwegs erwarteten uns weitere, herrliche Landschaften, wie z.B. diese Lagune:

Nach 5 Stunden Fahrt erreichten wir nach Sonnenuntergang Puno, eine kleine, aber umso hektischere Stadt, in deren Zentrum anscheinend alle Einwohner auf den Fersen waren. Über die Unterkunft lasse ich mich mal nicht so genau aus - da war die Agentur für Cusco und Aguas Calientes schon um einiges besser...

Die "Kathedrale" am Hauptplatz von Puno

Die Unterkunft war wohl mit ein Grund, weshalb wir beschlossen, uns nicht lange am See aufzuhalten, zumal auch die Zeit knapp wurde, noch nach Uyuni (Bolivien) zu kommen und eine Tour am und um den Salzsee zu machen.


Dennoch reichte es uns, wenn auch extrem knapp, noch eine kleine Bootsfahrt zu den schwimmenden Inseln der Uros zu machen und dieses abgeschiedene Volk auf den selbst gebauten Inseln zu besuchen.


Ein ursprüngliches Boot bringt uns von einer Insel zur anderen


Die schwimmenden Inseln der Uros

Die Zeit im Internetcafé läuft gerade ab - weiteres folgt!

3.4.2009: Coca Cookies

Ankunft auf dem Flughafen von Arequipa; im Hintergrund der Vulkan Chanchani

Arequipa, die weisse Stadt

Gegen Mittag verliessen wir Cusco, um via Juliaca am Titicacasee (ein toller Anblick von oben und ein Vorgeschmack auf die weitere Reise) nach Arequipa zu fliegen.
Die Gegend um Arequipa ist von Vulkanen gepraegt, von denen der wichtigste der Misti ist, dessen perfekter Kegel das Bild der Stadt praegt - wenn man ueber die Hauser hinausschauen kann...


Man koennte meinen, die Stadt waere nur von Taxis bevoelkert

Die im Laufe der Jahrmillionen versteinerte Vulkanasche wurde und wird zum Bau der Haeuser der Stadt verwendet, daher die Bezeichnung "weisse Stadt". Leider war die Stadt nur eine kurze Station zur Durchreise in den Cañon de Colca, aber ein kleiner Rundgang war sehr gefaellig, und auch die Kueche hat hier einiges zu bieten, z.B. die beste Gemuesesuppe der Welt (von der ich leider nur zwei Loeffel abbekam).


Fahrt durch den Nationalpark "Salinas y Aguada Blanca" nach Chivay

Am kommenden Morgen, mal nicht zur ueblichen Abfahrtszeit rund um 6 Uhr sondern um 8:30 Uhr, holte uns ein Minibus ab, um uns zu der kleinen Bergstadt Chivay zu bringen, die am Rande des Colca-Canyons, des tiefsten Canyons der Welt, liegt. Bis dahin waren die Augen vom staendigen Betrachten unwirklicher Landschaften und spektakulaerer Formationen total erschoepft. Eine geringe Auswahl dieser Eindruecke folgt hier:

Blick zurueck auf die Vulkane bei Arequipa


Glotzen wahrscheinlich so doof, wie sie sind: Llamas

Eine der wenigen Stellen, an denen sich das Wasser haelt, ist mit knapp wachsendem Gruen uebersaet.

An der hoechsten Stelle unserer Route, auf 4900m, liegen tausende von Menschen errichtete Steinhaufen. Die Huette links im Bild ist uebrigens eine Toilette. :-)

Am Ende dieser Fahrt erreichten wir nach vielen haarstraeubenden Spitzkehren und 1300m Hoehenunterschied das trotz Tourismus noch recht urspruengliche Chivay, in dem wir nach wieder mal einem schoenen Sonnenuntergang eine kalte Nacht verbrachten.

Blick auf Chivay; im Vordergrund eine junge, fliegende Haendlerin mit Ihrem Baby-Alpaca

El Condor Pasa

Am Morgen danach war wieder die alte Routine mit Aufstehen um 5:30 Uhr angesagt, schliesslich wollten wir rechtzeitig zum Einsetzen der Thermik an einem guten Beobachtungspunkt tief im Cañon de Colca ankommen.

"The Mountains are my Church", der Slogan von O.X., koennte auch meiner werden!

Nach einem kurzen Stop in einem Dorf, in dem folkloristische Taenze speziell fuer Touris aufgefuehrt, fuhren wir zum Glueck schnell weiter und erreichten nach anderthalb Stunden Fahrt auf einer sehr holprigen Strecke den Aussichtspunkt "Cruz del Condor", an dem noch ein paar gute Plaetze frei waren, um tief ins Tal zu Blicken und die im Zickzack aufsteigenden Kondore zu erspaehen.

Blick in den Canyon - 1200m tief!

Und tatsaechlich, nach nicht allzu langer Zeit liess sich schon mal ein Jungvogel blicken, der vielleicht 200m unter uns seine Bahnen zog. Danach war etwas Geduld angesagt, bis sich auch ein paar erwachsene Voegel blicken liessen. Aber das Warten viel beim Blick auf diese kollossale Landschaft wirklich leicht. Nur einige staendig brabbelnde Touris truebten das Warten etwas ein - ob die wussten, was fuer ein einzigartiges Erlebnis eigentlich auf sie wartete?
Jedenfalls schienen sich einige Kondore davon nicht stoeren zu lassen und zogen majestaetisch an uns vorbei.

Viele waren es nicht, daher kann ich auch nicht mit besonders guten Aufnahmen angeben. Aber eindrucksvoll sind sie, die Voegel mit 3,20m Spannweite!

Ein erwachsener Kondor ist bereits hoch aufgestiegen. Bis zu 7000m Hoehe koennen sie erreichen.

Auf der Rueckfahrt bot sich dann dieser, schon wieder voellig unwirkliche Anblick auf das Tal und die Terassen, die bereits vor den Inka angelegt wurden, um Pflanzen anzubauen, die in diesem Klima normalerweise nicht gedeihen wuerden:

Unbedingt vergroessern (klicken)!

Der Altar der Kirche von Maca

Nach einem kurzen Stop in Maca mit Besichtigung der Dorfkirche, erreichten wir dann wieder Chivay, wo wir in einen Kleinbus direkt nach Puno am Titicacasee aufbrachen. Doch das ist eine andere Geschichte...