28.1.2009: Bariloche, Argentinien


Was fuer ein Schock! Von 10 Grad zu 28 Grad, von einsamer Natur zu touristischem Brennpunkt. Aber lasst mich am Anfang beginnen:
Der Weg nach Bariloche war die Fahrt wert, urspruenglich wollte ich ja fliegen. So kam ich zu meiner ersten Andenueberquerung, die an dieser Stelle zwar nicht spektakulaer, aber immerhin sehenswert ist. Nach den langen Aus- und Einreiseformalitaeten fuehrte die Passtrasse hinab in ein fruchtbares und gruenes Land voller urwuechsiger Baeume und sattem Gruen. Jedenfalls, solange wir in der Naehe von Seen waren. Nach einiger Zeit tauchte der erste Auslaeufer des Sees Nahel Huapi auf, der das Zentrum des gleichnamigen Nationalparks bildet und an dem auch Bariloche gelegen ist. Kaum hatte die Strasse aber einmal fuenf Minuten vom See weggefuehrt, waren wir auch schon wortwoertlich in der Pampa.

Ein Hauch von Pampa

Etwa eine halbe Stunde spaeter war jedoch Bariloche in Sicht, und neben dem Klimawechsel wurde ich dort vor allem von den Touristenmassen erschlagen. Hier ist im Winter das Apres-Ski-Paradies, und ein aehnliches Klientel erscheint wohl auch im Sommer. Klar, Backpacker gibt es hier auch, aber auch viele Kaugummi kauende Goeren in bluemchenbesetzten Flipflops und viel zu grossen Brillen. Von den zur Karaoke-CD Panfloeten spielenden Indios ganz zu schweigen. Ich fuehle etwas Misanthropes in mir aufsteigen und ueberlege mir daher, wie ich hier einigermassen schnell raus in die Natur komme. Und die ist hier schon aussergewoehnlich schoen. Der umwerfenden Aussicht wegen gehe ich sogar in ein Hostel im obersten Stock eines Hochhauses, in dem nur noch ein Bett in einem Sechsbettzimmer frei ist.

Ja, das war tatsächlich der Blick aus meinem Hostel!


Die Statistik wollte es nicht anders, und ich hatte einen lauten Schnarcher im Zimmer. Nach etwas laengerem Schlaf am Morgen (da war der Schnarcher schon weg) bin ich dann in die uebervolle Buslinie 20 eingestiegen und 25km raus aus der Stadt zum Wandern. Tja, und kaum ist etwas mit ein wenig Anstrengung verbunden, schon hat man wieder viel weniger Leute um sich herum. So fuehrte der Pfad durch Bambushaine an abgelegenen Seen und Araucanien vorbei und spaeter entlang einer Strasse zur "Schweizer Kolonie". Die Schweizer haben wohl die Architektur hier inspiriert, manche Haeuser in Bariloche koennten direkt aus den Alpen kommen. Und dann gibt es noch das "Hotel Edelweiss", "Hotel Tirol", u.s.w.
Am spaeteren Nachmittag bin ich dann zum km 15 zurueckgefahren, um auf den "Cerro Campanario" zu kraxeln. Angeblich stand im National Geographic mal, dass es sich dabei um eine der besten Aussichten auf der Welt handele. Und das war nicht gelogen. Ich stelle hier mal ein Bild ein, aber die Kamera vermag die Eindruecke vor Ort kaum einzufangen.


Zu Hause werde ich ein Panoramabild zusammenbauen, bis dahin muesst Ihr Euch noch gedulden!
So habe ich mich klimatisch und mental auf das Touri-Ereignis schlechthin vorbereitet: Die Wasserfaelle von Iguazu. Nach nur einem vollen Tag Aufenthalt in Bariloche geht es am naechsten Morgen via Buenos Aires dorthin.

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